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Meine Bewerbung an Paul Ripke

By In Akquise, Allgemein, Eigenproduktion, Hinter den Kulissen, . . . On 28. Februar 2017


Solche Gelegenheiten gibt es nicht oft: einer der berühmtesten und bekanntesten Fotografen Deutschlands ruft über Facebook zur Bewerbung auf. Als Vertretung für Paul Ripke soll es über 10 Monate durch die Republik und um die Welt gehen. Klingt zu schön um wahr zu sein? Eigentlich schon. Denn meine Bewerbung ist natürlich nicht die Einzige.

Doch zurück zum Anfang. Den Fotografen Paul Ripke kennen wahrscheinlich die meisten – auch ohne es zu wissen. Sei es durch das Finale der Fußball WM mit dem erfolgreichen Buch One Night in Rio oder jüngst mit der Begleitung von Formel 1 Weltmeister Nico Rosberg.
Und eben jener Paul Ripke hat Mitte Januar zur Bewerbung aufgerufen. Weil er zu viele Doppelbuchungen hat, sucht er via Facebookvideo einen „Mini Paul“.

Wer sich bewerben wollte, musste ein zwei Minuten Video drehen. 30 Sekunden persönliche Vorstellung. 90 Sekunden Referenzen aus Film und Foto. Das Ganze dann rechtzeitig online zur Verfügung stellen. Fertig.

Die Bewerbung entsteht

Mein erster Impuls: „Das will ich machen!“. Da die Bewerbungsfrist aber ganze vier Wochen betrug, gab es erstmal genug Zeit zum Grübeln. Schaffe ich die 10 Monate beruflich, bei all den Projekten, die anstehen? Schaffe ich das privat, mit all den fixen Terminen? Da die Antwort auf diese Fragen auch nach mehreren Tagen immer noch „Egal, ich will das machen!!!“ lautete, ging es an die Planung. Einfach nur 30 Sekunden reden und 90 Sekunden Material zeigen war mir zu langweilig. Das würden die meisten Bewerber machen. Und so ging es an die Suche nach dem kreativen Freiraum.

Mein erstes Konzept

Geplant war, die 90 Sekunden mit einer großen Karte in den Händen weiter zu moderieren. Hier könnte ich alles draufmappen. Mit viel Drehen. Zeigen. Wischen. Technisch zwar aufwändig aber im Rahmen. Wären da nur nicht die Timings. Denn 90 Sekunden klingen viel. Ist aber verdammt wenig, wenn man ein bisschen was zeigen mag.
Also hieß es: schreiben. Proben. Kürzen. Proben. Kürzen. Schreiben. Proben. Usw.
Über fast drei Wochen hinweg immer dann, wenn etwas Zeit war.
Dass ich während dieser Zeit eher unzufriedener mit der Idee wurde, war kein gutes Zeichen. Aber bitter nötig. Denn als das gesamte Setup bereits stand, kam sie endlich, die zündende Idee.

Das zweite Konzept

Es ist nie eine leichte Entscheidung, eine Idee über den Haufen zu werfen, an der man lange gearbeitet hat und die quasi fertig ist. Vor allem nicht, wenn man nur noch fünf Tage Zeit hat, das auch nur sporadisch und wieder bei Null anfangen muss. Da mir am Ende des Tages aber das Ergebnis wichtiger war als die investierte Zeit, ging es ganz schnell. Musste es ja auch. Und so war das Video dann sogar einen Tag vor Abgabe fertig und hochgeladen. Wer noch nie etwas von der „Every Second Counts“-Kampagne gehört hat: sollte im Vorfeld mal hier vorbeischauen.
Und das hier ist meine Version:

Kleine Anmerkung: bei dem Video handelt es sich um einen Re-Upload. Die 30 Sekunden blabla vorneweg habe ich gestrichen und Privates – wo nötig – „zensiert“.

Die Produktion

Das Drehbuch hat sich quasi von selbst geschrieben und war ein Riesenspaß. Ebenso wie der Zusammenschnitt und das Abtauchen in die Abgründe der eigenen Anfänge vor vielen vielen Jahren.
Nur der Sprecher bereitete große Sorgen. Ein Eigenversuch wurde umgehend abgebrochen. Die Recherche nach Stimmimitatoren verlief anfangs sehr vielversprechend, scheiterte aber immer an Akzenten und Stimmfarben.
Über einige Umwege und nur dank der Bild und Tonfabrik (dankedankedanke!) konnte ich den Sprecher ausfindig machen, der gerade gefühlt die halbe Welt als Trump-Imitator bespricht: Shaun Streeter. Radio Moderator. Aus den USA. Und wie man hört; es hat geklappt. Trotz mangelnder Zeit, trotz Zeitverschiebung, trotz allem. Wer noch Bedarf hat: hier geht es zu seiner Seite. Great guy. Total winner. Believe me 🙂

Masse und bestimmt auch Klasse

So stolz ich auch auf meine Bewerbung bin, sie wird es nicht leicht haben. Genau genommen wird sie kaum eine Chance haben. Laut Paul Ripke sind knapp 800 Bewerbungen eingegangen. 800!! Allein von denen, die öffentlich einsehbar sind (und das sind noch nicht einmal viele), sind die Referenzen teils um so vieles besser bzw. passender. Ich mag vielleicht eine der kreativsten Bewerbungen eingereicht haben (hoffentlich), aber wenn es darum geht was Paul sucht (People, Event), dann gibt es einfach jüngere Kandidaten, die auf diesem Gebiet mehr Erfahrung haben.

Resümee

Aber das sind alles Mutmaßungen. Ich für meinen Teil bin froh, dass ich es probiert habe. Ich hätte es ansonsten eine seeehr lange Zeit seeeehr bereut. Die Bewerbung selbst war ein Riesenspaß und ich denke, das sieht und hört man auch in jeder Sekunde. Dass Paul Ripke jemand Großartigen finden wird, steht außer Frage. Dass ich derjenige sein darf, schließe ich eigentlich aus – so sehr ich es mir auch wünschen würde und bis zur Absage weiter hoffen werde!

Trotzdem bin ich einfach so frei, das Projekt für meinen Teil schon einmal mit diesem Blogeintrag abzuschließen.

 

//EDIT: keine 24h nach diesem Beitrag kam die erwartete Absage – herzlichen Glückwünsch an den „Gewinner“ 🙂